Rot Weiß Alverskirchen Ausber-Cup Magazin 2024

10 DJK Rot-Weiß Alverskirchen ist Mitglied im Qualitätsbündnis Schutzkonzept gegen Gewalt Alverskirchen - Im Alverskirchener Sportverein soll sich jeder sicher fühlen, dafür treten die Verantwortlichen in besonderer Weise ein. Sie haben ein Konzept erarbeitet, das jede Form von Gewalt in den Blick nimmt. Dazu gehören sexuelle Übergriffe ebenso wie Mobbing. Von Marion Fenner / Westfälische Nachrichten Als erster Verein im Kreis Warendorf ist die DJK Rot-Weiß Alverskirchen Mitglied im Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport geworden. Darüber freuen sich mit den Erstellerinnen des Konzepts Katharina Deipenwisch (M.)und Judith Scheffer (3.v.r.), die Vorstandsmitglieder Thomas Seiler (v.l.) und Florian Schwarte sowie Inga Teckentrup vom Kreissportbund und die Vorstandmitglieder Dominik Rielmann, Cornelia Lauhoff, Heike Hegemann und Thorsten Lammers von der Koordinierungsstelle des Bündnisses. Foto: Marion Fenner Die DJK Rot-Weiß Alverskirchen ist jetzt Mitglied im Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport. Und das als erster Sportverein im gesamten Kreis Warendorf. Anlässlich einer kleinen Feierstunde erhielten Vertreter des Vereins die entsprechende Urkunde und ein Schild, auf dem für jeden erkennbar ist, dass sich der Verein die Ziele des Qualitätsbündnisses auf die Fahnen geschrieben hat. Um Mitglied im Qualitätsbündnis zu werden, reicht kein schlichter Antrag oder das einfache Unterzeichnen einer Verpflichtungserklärung. „Dahinter stecken viel Arbeit und eine genau auf den Verein zugeschnittene Risikoanalyse“, erklärt Inga Teckentrup vom Kreissportbund, die den Verein auf seinem Weg zur Mitgliedschaft in diesem Bündnis begleitet hat und eine goldene Eins mitgebracht hatte. Katharina Deipenwisch und Judith Scheffer haben das Konzept für den Verein geschrieben. „Das war eine mehrmonatige Aufgabe“, sagt Judith Scheffer. „Das Krönchen obendrauf“ Den beiden war es wichtig, dieses Thema für ihren Verein umzusetzen. „Wir sprechen uns damit gegen Gewalt in jeder Form und für die Sicherheit aller Mitglieder aus“, betont Katharina Deipenwisch. Schon im Vorfeld sei dieses Thema dem Verein wichtig gewesen und es habe Schutzkonzepte gegeben. Jetzt seien die Verantwortlichen aber deutlich weiter gegangen. Inga Teckentrup nennt die Mitgliedschaft im Bündnis augenzwinkernd „das Krönchen obendrauf“. Im Verein sei jeder Bereich unter die Lupe genommen worden: Die Umkleidekabinen ebenso wie die Außenbeleuchtung, damit sich Sportler auch in der dunklen Jahreszeit sicherer fühlen, und vieles mehr. Zudem gehe es auch um die Sensibilisierung für das Thema, damit jeder, der glaube, dass er Gewalt in welcher Form auch immer erfahre, weiß, an wen er sich wenden kann, sagt Katharina Deipenwisch. „Mit Katharina und Judith haben wir nicht nur engagierte Mitglieder, sondern auch echte Expertinnen für dieses Thema gewonnen. Ihre fundierte Arbeit ist die Grundlage für diese Auszeichnung. Ihr unermüdlicher Einsatz für dieses wichtige Thema ist beispielhaft und macht uns als Vorstand unglaublich stolz“, sagt Thomas Seiler vom Vorstand des Vereins. „Diese Mitgliedschaft ist nicht nur eine Anerkennung für Katharina und Judith, sondern auch ein Zeichen dafür, dass wir als Verein ein wichtiges gesellschaftliches Thema ernst nehmen und aktiv gestalten.“ Thomas Lammers vom Stadtsportbund Münster und von der Koordinierungsstelle des Qualitätsbündnisses, der die Urkunde gemeinsam mit Inga Teckentrup überreichte, erklärte auch, dass Übungsleiter in den Blick genommen werden müssen: „Sportliche Leistungen dürfen nicht über allem stehen. Trainer, die Kinder regelmäßig zum Weinen bringen oder jemanden zur Strafe 100 Liegestütze machen lassen, sind aus meiner Sicht fehl am Platz. Solche Menschen wollen wir loswerden, sie machen andere Menschen kaputt.“ Emotionale Gewalt und Mobbing haben ebenso wie sexualisierte Gewalt in Sportvereinen nichts zu suchen. Das gelte nicht nur gegenüber Kindern, die ohnehin einen besonderen Schutzstatus genießen sollten, sondern auch gegenüber Erwachsenen. Die Mitglieder des Qualitätsbündnisses haben Regeln bezüglich des Umgangs untereinander festgelegt und auch einen Leitfaden für das Verhalten im Krisenfall. Hohe Anforderungen Die Mitgliedschaft im Qualitätsbündnis ist an hohe Anforderungen geknüpft. „In Nordrhein-Westfalen gibt es 17.900 Sportvereine, in unserem Bündnis sind aktuell knapp 100 Vereine“, sagt Lammers, den diese Zahl ein wenig betrübt. Er hofft, dass sich noch viele Vereine diesem Bündnis anschließen. Oft sei auch ein grundsätzliches Umdenken erforderlich, betonte er und gab ein Beispiel: In einem Verein sei jüngst festgestellt worden, dass die Damenumkleidekabinen nicht ganz uneinsehbar waren. Der Vorstand habe vorgeschlagen, diese mit den Männern zu tauschen und glaubte damit das Problem gelöst zu haben. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns“, resümierte Lammers. Das Qualitätsbündnis sei zudem eine Selbstverpflichtung des Vereins, auch bei wechselnden Vorständen an den Maßnahmen festzuhalten und damit zukunftstauglich. Die Mitgliedschaft in dem Bündnis beinhaltet auch regelmäßige Fortbildungen, um das Thema Gewaltprävention und Sicherheit nicht aus dem Blick zu verlieren.

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